Montag, 14. November 2005

Googles "Personalisierte Startseite"?

Kurze Frage: Hab ich gepennt, oder seht ihr heute auch zum ersten Mal auf der Google-Seite in der rechten oberen Ecke son Ding: "Personalisierte Startseite"? Bin leider zu faul, jetzt noch nen Screenie zu posten, aber ihr wisst bestimmt, was ich meine (Google ist ja nicht weit....)

Sonntag, 13. November 2005

Gedanken zur Netznutzung gestern, heute und morgen

Die urspüngliche Vorstellung von Ted Nelson ähnelt einer Art vernetztem Aktenschrank, in dem nur das Wissen seiner Zeit in eine hypertextkompatible Form gebracht wurde, sich aber weder Kommunikation noch irgendeine andere Form von Interaktion abspielte. Es war quasi ein Entwurf für die erste Version des Internet, in dem die bestehenden Institutionen digital wurden, sich aber ansonsten wenig änderte.
Auch 1995 war man von einer Unterschätzung und Beschränkung des Internet auf gewohnte Nutzungsweisen von Medien noch nicht losgekommen. Alte, gewohnte Nutzungsweisen wurden einfach auf ein aufkommendes Medium übertragen, das total andere Vorraussetzungne bot als alles bisher Bekannte. So wurde eine Lücke geschaffen, die erst eine der Grundbedingungen für heutige Unternehmen bildet, die Millarden Dollar im Internet umsetzen. Wenn die Plattenfirmen beispielsweise schneller reagiert hätten, wäre es nicht zur Entwicklung von Napster und ähnlichen Plattformen gekommen, und auch Apple müsste sein Geld heute mit anderen Sachen als dem Verkauf von iPods verdienen(die ja eigentlich nicht zum Kerngeschäft gehörten). Die Angst vor der Kommerzialisierung von Web-Inhalten, welche damals schon vorhanden war, mag einer der Zündfunken für erst sehr viel später entstehende Gemeinschaften wie Wikipedia gewesen sein. Beachtlich ist jedoch, dass die Ersteller kostenlosen Inhalts ihren Content damals schon als kostenlos verstanden. Interessant wäre, zu hnterfragen, inwiefern diese Bewegung mit der Theorie des Kommunitarismus vertraut war.
Inzwischen hat sich ein Netz entwickelt, das uns vor allem eines sagt: Was immer wir auch über das Internet in der Zukunft denken mögen, es ist nur ein Ausschnitt dessen, was wirklich passieren wird. Besonders verwunderlich erscheint aus heutiger Sicht der Erfolg von Ebay. Es erscheint auch heute noch unwahrscheinlich, dass zwei Menschen, die sich nicht kennen, einander so gut vertrauen, dass sie Geschäfte, die sie vor 10 Jahren nur Face2Face abgwickelt hätten, nun bevorzugt online, ohne die Sicherheit einer hinter dem Handelspartner stehenden Institution wie ein Supermarkt oder ähnlichem tätigen. Dies wäre ohne die Nutzer nie möglich gewesen. Interessant wäre nun, zu fragen, welche Hoffnungen die Menschen vor ihrem ersten Internet-Erlebnis mit dem Web verbunden haben.
Mehr als für alles andere war diese Unterstützung durch den normalen Nutzer für das Aufkommen von Weblogs bedeutend. Auch dies ist eine Entwicklung, die sich mit dem Modell des Kommunitarismus erklären liesse, ebenso wie die gemeinsame Entwicklung von Software durch Tausende über den ganzen Globus verteilten Programmieren.
Das Web hat sich zu einer Möglichkeit für die weltweite Beteiligung von Nutzern an der Schaffung eines weltweit einsehbaren Datenbestandes entwickelt, das nicht durch grosse Firmen zusammengehalten wird, sondern durch Individuuen die den Online-Auftritten erst Leben verleihen, die dadurch nicht nur zu Konsumenten, sondenr auch zu Mitproduzenten des Images einer Firma werden.
Die Vision des Web im Jahr 2014 als ein riesengroßer, globaler Computer wird auch heute schon durch die Entwicklung des Grid-Computing vorangetrieben. Durch die Nutzung der Menschen wird aus diesem eigentlich seelenlosen Wesen irgendwann ein Etwas mit einer Art eigenen Identität, die sich wiederum aus Millarden Identiäten und Verhaltensweisen seiner Nutzer zusammensetzt.

Meine Netz-Vision vs. Pew/Internet

Bei dem von mir skizzierten Bild des Webs im Jahr 2020 bin ich von einer sehr egozentrierten "Würde-Gern"-Nutzung ausgegangen. Sprich: Ich hab meine Fantasie spielen lassen, und mir ausgemalt, was ich als für mich besonders herausragend betrachten würde(und einige dieser Innovationen wünsch ich mir wirklich täglich!). Was ich dabei allerdings total aus dem Blick verloren hatte, war das Geschehen um mich herum, also der Bereich, von dem ich nicht direkt tangiert bin. Dies wurde von den Wissenschaftlern des Pew Internet and American Life Project in einer Befragung versucht Eine dieser Tatsachen ist die Vermutung zunehmender Angriffe auf dei Infrastruktur des Internets. Zum Teil sind solche Tendenzen schon in der Nutzung von Botnetzen für die Erpressung von Online-Wettportalen , es ist daher zu vermuten, dass auf ähnlicher Basis in Zukunft auch Nachrichtenseiten oder ganze Firmennetze lahm gelget werden. Allerdings halte ich Angriffe auf die wichtigen Teile des Internet für nahezu ausgeschlossen, da bei den betroffenen Stellen Know-How und Mittel zur Vorbeugung vorhanden sind.
Die in den Vorhersagen skizzierte weitergehende Überwachung war in meinem Entwurf schon zumindest in Teilen angelegt, auch wenn sie hier von nicht-staatlicher Seite genutzt wurde. Ich denke, dass es den meisten Bürgen in der Zukunft unterschwellig bewusst sein wird, dass sie fast jederzeit überwacht werden können(nicht nur in ihrem eignenen Haus, sondern auch auswärts) dass aber die wenigsten darauf reagieren werden, sondern auf den guten Willen von "Vater Staat" vertrauen.
Aus meiner Perspektive ist die eingeschätzte Verbreitung des Phänomens "Raubkopie" im Jahr 2014 keine Überraschung, sondern nur die logische Fortsetzung der Entwicklung der vergangenen 20 Jahre. Es wird wohl immer einen Weg geben, Kopierschütze (hoffentlich richtiger Plural) zu brechen. Ein möglicher Weg wäre, den Content entweder so gut oder günstig zu machen, dass man unbedingt das Original will, bzw. sich eine Raubkopie nicht lohnt. Derzeit wird dies ja auch schon diskutiert, udn es tut sich kaum was, also wird es die Diskussion auch noch in 10 oder auch 20 Jahren geben.
Meine Hoffnung, in 15 Jahren einfach so ohne grossartigen Aufwand beim Busfahren, Joggen etc. Zeitung lesen zu können, wird sich wohl (immer) noch nicht bestätigen. Da auch 2014 nach Eisnchätzung der Experten die Nachrichtenbranche immer noch dramatischen Wechsel unterliegen wird, ist die Entwicklung solcher Nutzungsmöglichkeiten nicht zu erwarten :-(
In gewiesem Sinne ging ich davon aus, dass es im Jahr 2020 ein semantisches Weg gibt, das dann auch Suchanfragen "Wie heisst die Sängerin, die heute in der Oper auftritt?" ganz normal mit "Anna Netrebko" und den genauren Daten der entsprechenden Dame ausspuckt. Eine Entwicklung in diese Richtung spielt sich derzeit mit dem neuen Brockhaus ab, der in seiner digitalen Ausgabe auch "normale" Fragen entgegen nimmt: Mit der Eingabe von Fragen wie»Welches Tier hat zwei Höcker?« ermittelt die Brockhaus Enzyklopädie im Dialog mit dem Benutzer das richtige Suchergebnis. Fraglich bleibt allerdings, inwiefern Nebensätze, Rechtschreibfehler usw. erkannt werden.

Sonntag, 6. November 2005

Wie sieht das Internet und seine Nutzung im Jahr 2020 aus?

Im Jahr 2020 wird man nicht mehr von "dem Internet" sprechen, da es dann kaum noch von Gegenständen des alltäglichen Bedarfs, wie beispielsweise Autos oder Handies, Brillen, Kontaktlinsen etc. zu unterscheiden sein wird. Alle diese Objekte werden 2020 mehr oder weniger für den Zugang zu einem für die meisten ganz alltäglichen Arbeitswerkzeug geworden sein: Einem überall verfügbaren Netzwerk, in dem unsere derzeitige Nutzungsweise (Ich geh mal online...) total anarchisch erscheinen wird. Dieses Netz wird man auch nicht mehr über eine Maus oder eine Tastatur steuern, sondern durch Gesten (ähnlich wie in Opera) oder durch Blicke (ähnlich wie bei der Blickaufzeichnung, bloss kleiner und direkt in die Brille oder Kontaktlinse eingebaut). Die Darstellung der angeforderten Inhalte wird je nachdem, was man gerade tut, oder als Präferenz eingestellt hat, auf verschiedenen Wegen erfolgen: Per Sprache, zb. Emails oder Suchergebnisse vorlesen, als Head-Up-Display-artige, halbtransparente Einblendung ins Gesichtsfeld(wie in Minority Report) für Bilder, zb. Karten einer fremden Stadt in der man einkaufen geht, oder für die Anzeige einer Route beim Triathlon.
Diese Überall-Verfügbarkeit ermöglicht dann auch ganz neue, bisher ungeahnte Nutzungsarten: Durch die Frage "Wo bleibt der Bus?" könnte man den eigenen PDA dazu veranlassen, nachzusehen, an welcher Haltestelle der Bus zuletzt vorbeigefahren ist, und aufgrund der Verkehrslage und Ampelschaltzeiten eine realistische Prognose anfordern, wann der Bus denn nun wirklich kommt. Eine zweite Möglichkeit wäre der direkte Download eines Live-Bildes der Umgebung von GoogleEarth, auf dem man den Bus dank einer eindeutigen Markierung schnell finden kann. Auch für die Werbeindustrie bietet sich an diesem Punkt eine ganz neue Vermarktungsmöglichkeit an: nach dem Popup-Prinzip allen Leuten, die schon länger als fünf Minuten an der Bushaltestelle stehen, Autowerbung oder für Kfz-Versicherungen einblenden, und ihnen direk vorrechnen, wie viel Zeit sie mit dem Auto sparen würden...

Donnerstag, 3. November 2005

Worin zeigt sich meiner PERSÖNLICHEN Erfahrung nach der besondere NETZWERKCHARAKTER des Mediums Internet?

Dieser Netzwerkcharakter ist bisher in meinem Leben in verschiedenen Aspekten aufgetaucht:
Neben dem teils autobiografischen Eintrag da unten, auch und vor allem in Sachen Kommunikation: Eine Freundin aus meinem Jahrgang, die in Trier an der Uni Sinologie studiert hat, ist jetzt seit Anfang September in China. Sie meldet sich regelmäßig beim gesamten Jahrgang, ihrer Familie und Bekannten in den USA per Email. Mittels normaler Post wäre das beispielsweise nicht möglich. So sind wir durch das Internet wesentlich schneller über ihre Erlebnisse in Xian informiert.
Ein anderer Aspket ist die Kommunikation mit Kommiltonninnen und der Familie zuhause: Die läuft nämlich grösstenteils über ICQ.
In einem total anderen Punkt, der zwar nicht direkt in mein Leben eingegriffen hat, den ich aber auch sehr intensiv nutze, zeigt sich dieser Netzwerkcharakter besonders: Bei der Entwicklung des freien Betriebssystems Linux und der Wikipedia. Beide Projekte bringen Leute zusammen, die nichts voneinander wussten, aber beide gleiche Interessen haben. Jede dieser Personen mag auf ihrem jeweiligen Gebiet einzigartige Erfahrungen haben, aber erst durch die Zusammenarbeit in Projekten, die auf das Internet angewiesen sind, werden diese Erfahrungen miteinander verknüpft und erzeugen Projekte, an denen jeder teilhaben kann, der über entsprechendes Fachwissen verfügt. Es handelt sich dabei quasi um das, was Eric S. Raymond in seinem Aufsatz "The Cathedral and the Bazar" anspricht: Im Gegensatz zu einer pyramidenartigen Organisation, wo eine Person an der Spitze steht, und die Arbeit leitet, gibt es im Basar-Modell viele, über das Internet vernetzte Programmierer oder Mitarbeiter, die sich größtenteils selber organisieren und nur innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen organisiert sind. Das Kathedralen-Modell ist genau das, was in den 70er- udn 80er-Jahren viele Softwarefirmen und andere Industriezweige betrieben haben, erst mit dem Internet wurde das Basar-Modell möglich.
Heute wird der grösste Teil frei verfügbarer Software wie OpenOffice, Linux und das zb. auch im Medien-Wiki verwendete MediaWiki auf diese Weise hergestellt und koordiniert.

Welche Rolle spielt für mich das Internet?

Anders, als der Titel andeutet, spielt das Internet für mich nicht eine Rolle, sondern verschiedene Rollen. Es hängt halt da von ab, was man gerade braucht, und hier kann man das Internet wie einen grossen Werkzeugkasten betrachten, und man selbst nimmt dann auch verschiedene Rollen als "Handwerker" an.
  • Beispielrolle 1: Sohn will Mutter eine seltene CD zum Geburtstag schenken. Was macht er? Benutzt zb. eBay, um jemand zu finden, der gerade seine CD-Sammlung auflöst, udn darunter auch eine solche CD hat. Ersteigert CD, beide glücklich.
  • Beispielrolle 2: Sohn braucht für die Gestaltung der Abi-Zeitung seiner Schule ein Programm wie jenes, das er beim Praktikum in einem kleinen Verlag 2002 gesehen hat...Er tippt also den Programmnamen bei Google ein, und kommt auf die Seite von Adobe. Dort lädt er sich die Demoversion dieses Programms runter. Naja, wie üblich dauert die Bearbeitung der Abi-Zeitung länger als die 30 Probe-Tage, die Adobe gestattet. Also geht er auf die Suche nach einer Möglichkeit zur Probephasenverlängerung ohne pekunikäre Gegenleistung. Aber das ist eine andere Geschichte, und Sohn will ja nicht mit den Grünen zusammenstossen. Schonmal gar nicht wegen eines Programms, das sich nur aus dem gesammelten Etat für eine Abifeier bezahlen liesse.
  • Beispielrolle 3: Da ja inzwischen mit ganz grossen Kanonen auf Spatzen geschossen wird, und selbst arme Studenten 1131048004schon wegen einer Sicherheitskopie zu schweren Jungs in den Knast kommen können (Verdammt, wieso ist diese "Raubkopierer, wir freuen uns auf euch!"-Sache von den Knastbrüdern nicht mehr online?), beginnt sich der Sohn für Open Source-Software (Linux usw.) zu interessieren, und arbeitet sich mittels der im Interent verfügbaren Dokumentation isn Thema ein. (Der Schreiber dieses Artikels musste damals noch eine Suse 6.1 kaufen, um Erfahrung mit Linux zu machen....aber heute wäre es wohl ein Download von Ubuntu)
  • Beispielrolle 4: Der Sohn studiert mittlerweile, und muss sich für bestimmte Veranstaltungen(nicht nur der Medienwissenschaft!) online einschreiben
Das waren natürlich nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, wie man das Internet nutzen kann.
Allen diesen gemeinsam ist, dass es ohne Internet weder die Segnungen gäbe (Geburtstagsgeschenk für Mutter, freie Software usw.) noch das, was manche am Internet so böse finden, nämlich eine leider normale Erscheinung in der Gesellschaft: Kriminalität.
Und noch ein anderer Anwendungszweck ist bei manchen Nutzern häufig: Das Suchen und Finden von Informationen über Kommiltonen, wo dann teilweise erstaunliche Sachen zu Tage treten.... Gell, Anne ;-) ?

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